Welt-Asthma-Tag: keine Zeit verlieren!
06.05.2025

Die Experten der Gesellschaft der Österreichischen Lungenfachärzte (ÖGP) appellieren anlässlich des bevorstehenden Welt-Asthma-Tages am 6. Mai, bei der Asthma-Therapie keine Zeit zu verlieren. 

Husten, pfeifende Atmung und gelegentlich Atemnot – kann das Asthma sein? Österreichs Lungenfachärzte sagen: Ja, vor allem, wenn diese Symptome während der Pollensaison auftreten. Und dann sollte umgehend ein Pneumologe aufgesucht werden. Vor allem wenn diese Symptome bei Kindern auftreten, ist rasches und konsequentes Handeln wichtig: Asthma bronchiale ist die häufigste Lungenerkrankung bei Kindern und kann bereits bei den Kleinsten auftreten. Frühzeitige Diagnose und rascher Therapiebeginn sind dabei nicht nur für den aktuellen Gesundheitszustand der Kleinen wichtig, sondern auch für die weitere Entwicklung der Lunge und damit der Lungengesundheit im Erwachsenenalter von großer Bedeutung. 

Diagnosestellung bei Kleinkindern schwierig ... 

Asthma bronchiale betrifft in Österreich rund 5 % der Erwachsenen und etwa 10 % der Kinder – Tendenz steigend. Univ-Doz. Dr. Felix Wantke, Leiter der ÖGP-Expertengruppe Allergie und Asthma und Mitglied im IGAV-Beirat sagt: „Die Diagnose gestaltet sich bei kleinen Kindern oft schwierig, da man die notwendigen Tests mit ihnen einfach noch nicht durchführen kann." Außerdem treten Beschwerden häufig anfallsartig auf, sodass die Kinder zwischen den Episoden beschwerdefrei erscheinen. Hier hilft ein Asthma-Tagebuch, in dem Symptome wie Husten, Atemnot oder Giemen dokumentiert werden. 

... aber wichtig für den weiteren Lebensweg 

„Unbehandeltes Asthma im Kindesalter kann die Lungenfunktion langfristig beeinträchtigen und das Risiko für chronische Lungenerkrankungen im Erwachsenenalter erhöhen. Daher ist eine frühzeitige Therapie besonders wichtig”, betont Wantke. 

Moderne Asthma-Therapie nicht belastend 

Asthma lässt sich heute gut behandeln. Die moderne Therapie kombiniert entzündungshemmende und bronchienerweiternde Wirkstoffe, vereint in einem Inhalator. Entscheidend ist die richtige Inhalationstechnik, diese müsse genau erklärt und regelmäßig geübt werden, so Wantke. Zusätzlichen erleichtern Inhalationshilfen wie Vorschaltkammern, auch ‚Spacer‘ genannt, die Inhalation, was insbesondere bei Kindern wichtig ist. Video-Anleitungen zur richtigen Anwendung aller gebräuchlichen Asthma-Sprays finden sich auf der Website der ÖGP

Allergisches Asthma 

Bei allergischem Asthma gilt: Auslöser meiden, wenn möglich. Zusätzlich empfiehlt sich eine allergenspezifische Immuntherapie (AIT), die das Immunsystem langfristig gegen das Allergen unempfindlicher macht und die Asthma-Symptome mildert. 

Schweres Asthma 

Für schweres Asthma stehen mittlerweile fünf hochwirksame Biologika mit sehr guter Verträglichkeit zur Verfügung. „Das Schlucken von Kortisontabletten ist heute out“, so Wantke.  

„Asthma bronchiale ist eine häufige, aber gut behandelbare Erkrankung, die bei rechtzeitiger Diagnose und konsequenter Therapie weder die Lebensqualität noch den Alltag einschränken muss“, fasst Wantke zusammen. „Daher sollte man bei dringendem Verdacht keine Zeit verlieren und sofort mit der Behandlung beginnen!“