Neue Pflanzen, neue Beschwerden
04.04.2024

Wir sind immer mehr mit Allergenen konfrontiert, die vor wenigen Jahren noch keine Bedeutung als Allergie-Auslöser hatten. In vielen Fällen schleppen wir uns neue allergene Pflanzen selbst ein. Bekanntestes Beispiel ist Ragweed (Ambrosia artemisiifolia). Das Unkraut wurde Mitte des 20. Jahrhunderts aus den USA nach Europa gebracht. Seither breitet es sich vom Osten her auch in Österreich von Jahr zu Jahr weiter aus. Wien, das Burgenland und Niederösterreich sind demnach die Gebiete mit dem höchsten Vorkommen. Inzwischen häufen sich Meldungen auch aus Tirol und Kärnten, wo Ragweed inzwischen vor einer Massenausbreitung steht.

Der Einjährige Beifuß (Artemisia annua) – ein Kraut, das ursprünglich aus Asien und den Balkanländern stammt – sorgte im letzten Jahr mit einer starken Blüte im Spätherbst in Ostösterreich für eine Überraschung.

In Österreich wird in Zukunft der Anbau des Olivenbaums an Fläche zunehmen. Damit wird auch eine mögliche allergische Reaktion auf den Pollen dieses Kulturbaums wachsende Bedeutung bekommen. In anderen Ländern ist er bereits für sein Allergiepotenzial bekannt. Für unsere Breiten werden Olivenbäume kälteresistent gezüchtet. Aufgrund der Klimaerwärmung gedeihen sie aber ohnehin immer besser. Potenzielle Allergiker gibt es ebenfalls bereits in Österreich, da die Esche kreuzreaktiv mit den Olivenbäumen ist.

Im Umfeld des Neusiedler Sees und der Kärntner Seen könnte der Pollenflug der Schilf-Bestände für Herbstallergien eine Bedeutung bekommen. Der Götterbaum (ursprünglich aus China und Vietnam) wird immer häufiger als problematischer Neophyt eingestuft und bekämpft. Der Zierbaum ist sehr widerstandsfähig gegen Luftverschmutzung, wächst schnell und kann bei Kontakt mit dem Blütenstaub allergische Beschwerden hervorrufen. Es ist jedoch nicht zu erwarten, dass es in absehbarer Zeit mit Götterbaum-Pollen größere Probleme geben wird.