Milbenallergiker leiden besonders im Herbst
21.09.2017

In der Zeit von Mai bis Oktober sind Hausstaubmilben besonders paarungswillig und lieben – wie wir Menschen – das Bett. So tummeln sich im Spätsommer bis zu zwei Millionen Milben in unseren Matratzen. Startet die Heizperiode und wird die Luft trockener, stirbt ein Großteil der Milben ab. Allergieauslösend sind nicht die mikroskopisch kleinen Achtbeiner selbst, sondern deren Eiweiße im Kot. Diese Kotbällchen zerfallen durch die trockene Luft und die freigesetzten Allergene verbinden sich mit der Atemluft. Durch das Aufdrehen der Heizung wird dazu auch der Staub aus den hintersten Ecken aufgewirbelt, der unter anderem zahlreiche Milbenallergene enthält. Dazu kommt noch, dass wir in der kalten Jahreszeit weniger lüften und auch mehr Zeit in Räumen verbringen. Die harte Zeit für Milbenallergiker beginnt.

Grundsätzlich sind die Eiweiße der Hausstaubmilbe völlig harmlos. Das Immunsystem eines Allergikers stuft sie jedoch fälschlicherweise als gefährlich ein. Zur Abwehr wird der Botenstoff Histamin ausgeschüttet, allergische Reaktionen sind die Folge. Da diese Symptome sehr stark einer Erkältung oder einem grippalen Infekt ähneln, die zu dieser Jahreszeit ebenfalls gehäuft auftreten, wird die allergische Reaktion in vielen Fällen als harmlose Verkühlung abgetan. Eine mitunter folgenschwere Verwechslung, denn eine Hausstaubmilbenallergie ist nicht einfach nur lästig. Unbehandelt kann die allergische Entzündung die oberen und die unteren Atemwegen betreffen und eine schwere chronische Atemwegserkrankung verursachen. Ein Viertel der Haustaubmilben-Allergiker leidet auch unter Asthma! Um das zu verhindern, sollte die Allergie unbedingt rasch durch einen allergologisch versierten Facharzt diagnostiziert und behandelt werden!

IGAV-Tipps: So machen Sie den Milben das Leben schwer…

  • Achten Sie im Schlafzimmer auf eine Raumtemperatur von max. 20°C.
  • Überziehen Sie Matratze, Tuchent und Polster mit speziellen milbendichten, jedoch Feuchtigkeit durchlässigen Überzügen (Encasings).
  • Entfernen oder minimieren Sie Teppiche, schwere, nicht waschbare Stoffvorhänge, Staubfänger und Polstermöbel (besser Ledercouch).
  • Tauschen Sie wenn möglich den Teppichboden gegen einen leicht zu reinigenden, glatten Fußbodenbelag.
  • Installieren Sie Allergenfilter bei Belüftungssystemen und Klimaanlagen.
  • Verstauen Sie die Gegenstände auf dem Dachboden in Schränken.
  • Reinigen Sie vor der Heizperiode alle Heizkörper sorgfältig.
  • Waschen Sie Ihre Kleidung mit mindestens 60°C. Für empfindlichere Textilien gibt es Waschmittelkonzentrate, die Allergene schon bei niedrigeren Temperaturen beseitigen.
  • Ziehen Sie Ihre Kleidung nicht im Schlaf- oder Wohnzimmer aus, denn menschliche Hautschuppen sind die Hauptnahrungsquelle von Milben.
  • Sorgen Sie für optimale Luftfeuchtigkeit (um die 40 bis 50 %). Lüften Sie 3 bis 4 Mal pro Tag immer 5 bis 10 Minuten lang die Wohnung raumdiagonal.
  • Führen Sie wenn möglich den Hausputz nicht selbst durch.
  • Wenn es nicht anders geht, tragen Sie eine Allergen-Schutzmaske.

Mehr Info im IGAV-Ratgeber „Allergenvermeidung bei Milbenallergie