Martina Fischl, Diätologin

Gibt es bestimmte Tees, die Sie Menschen mit allergischem Asthma unterstützend empfehlen können?

Man kann leider keine generelle Empfehlung für Tees bei allergischem Asthma aussprechen. Thymian, Minze und andere Kräuter können sogar auch unerwünschte Reaktionen auslösen. Insbesondere, wenn eine Pollenallergie vorliegt, kann es zu Kreuzreaktionen mit Kräutern kommen. Daher gilt es beim Einsatz von Tees immer individuell zu entscheiden und gegebenenfalls mit dem behandelnden Arzt / der behandelnden Ärztin oder dem Diätologen / der Diätologin Rücksprache zu halten.

 

Wie ist dies bei Nahrungsmittel?

Was die Lebensmittelauswahl betrifft, so ist auch diese abhängig davon, ob der Patient Allergien hat, die mit Nahrungsmitteln in Zusammenhang stehen. Bei Vorliegen einer Nahrungsmittelallergie oder einer Allergie, die Kreuzreaktionen mit Nahrungsmitteln auslösen kann, ist ein gezieltes Meiden von Lebensmitteln, die erwiesenermaßen zu einer Verschlechterung führen, notwendig. Wichtig ist dabei, dass der Patient nur die Lebensmittel meidet, die als Auslöser identifiziert wurden, um nicht unnötigerweise die Lebensmittelauswahl stark einzuschränken. Daher ist nach ärztlicher Abklärung eine Ernährungsberatung durch eine allergologisch versierte Diätologin empfehlenswert.

 

Hat die Ernährung Einfluss auf das Entstehen von Asthma?

Ja, es gibt Hinweise, dass die Ernährung hier einen Einfluss hat: So ist krankhaftes Übergewicht ein häufig beobachteter Ko-Faktor bei schwerem Asthma. Des Weiteren wird ein Zusammenhang mit der typisch westlichen Ernährung und Asthma beobachtet. Eine mangelnde Ausgewogenheit in der Ernährung wird als Risikofaktor für Asthma gesehen. Der Verzehr von Gemüse und Obst hingegen scheint ein schützender Faktor vor Asthma zu sein. Ein positiver Effekt von Nahrungsergänzungsmitteln wie Vitamin E oder Vitamin C konnte bis dato noch nicht nachgewiesen werden.

 

Wie wirkt sich Ernährung auf den Krankheitsverlauf aus?

Ein Zusammenhang mit der Schwere der Erkrankung und Entzündungen durch schlechte Ernährungsmuster wird angenommen. Asthma-Patienten ernähren sich in der Regel fettreicher und ballaststoffärmer als gesunde Kontrollgruppen. Ernährung kann Entzündungsprozesse positiv oder negativ beeinflussen, insbesondere durch die Aufnahme von Nahrungsmitteln reich an Antioxidantien bzw. entzündungsfördernden Nährstoffen. In den letzten Jahren wurden daher einige Studien mit Ernährungsinterventionen durchgeführt, z.B. der DASH-Diet. Das ist eine Ernährung reich an Obst und Gemüse, Vollkorngetreideprodukten und fettarmen Proteinträgern, darüber hinaus salzarm.

 

Ihr Rat an Menschen mit Asthma?

Zusammenfassend kann man sagen, dass es keine generelle Empfehlung für Tees oder ähnliches bei allergischem Asthma gibt. Abgesehen von der Vermei¬dung von Allergenen bei einer Nahrungsmittelallergie oder Nahrungsmittel-Kreuzreaktionen, ist eine gesunde Ernährung, reich an Obst und Gemüse – 5 x / Tag –, Vollkorngetreideprodukten, hochwertigen Eiweißlieferanten wie Fisch, fettarmen Milchprodukten, Hülsenfrüchten und magerem Fleisch, sowie Pflanzenölen und Nüssen reich an hochwertigen Fettsäuren empfehlenswert.

Tipp: Auf der Webseite des Verbands der Diätologen Österreichs finden Sie Adressen von Diätologen in ganz Österreich.

Martina Fischl ist Diätologin am AKH Wien (Univ. Klinik für Innere Med. III, klin. Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie ), Lektorin an der FH Campus Wien und hat eine freiberufliche Praxis in 1080 Wien