Eine umfassende Allergie-Therapie basiert im Wesentlichen auf drei Säulen. Allergenvermeidung, Symptomlinderung und Behandlung der Ursache. Beschränkt sich die allergische Entzündung einer Atemwegsallergie auf Nase und Augen, ist sie noch relativ gut kontrollierbar. Greift die Entzündung allerdings auf die tieferen Atemwege über („allergischer Marsch"), kann es zu chronischen Atemwegsbeschwerden und irreversiblen Umbauvorgängen in den Bronchien und der Lunge kommen - einer von drei Allergikern entwickelt im Lauf seines Lebens Asthma. Zusätzlich können weitere Allergien entstehen. Ein „Heuschnupfen“ ist also kein lästiger und harmloser Schnupfen, sondern ein ernst zu nehmender Entzündungsprozess, den es frühzeitig in den Griff zu bekommen gilt. Noch ernster sollten Allergien gegen Bienen und Wespen oder gegen Nahrungsmittel genommen werden. Hier kann die allergische Reaktion unter Umständen lebensbedrohlich sein.
Die symptomatische Behandlung reicht von nicht rezeptpflichtigen Medikamenten für schwache Symptome bis zu rezeptpflichtigen Medikamenten (meistens Antihistaminika und Kortisonsprays) für schwerere Symptome. Diese Arzneimittel werden zum einen Teil als Prävention verwendet und zum anderen zur Erleichterung bei Auftreten der Symptome. Oftmals ist die Kombination einiger dieser Medikamente notwendig, um die Symptome zu beseitigen.
Zahlreiche gute Wirkstoffe kommen bei Auftreten von allergischen Symptomen zum Einsatz. Diese heilen zwar nicht, wirken aber gut und können Symptome rasch abschwächen.
Die spezifische Immuntherapie (SIT oder auch Allergie-Impfung und Hyposensibilisierung) führt zum Aufbau eines Schutzes (einer Toleranz) vor dem krankmachenden Allergen. Dabei wird das Immunsystem regelmäßig und in steigender Dosis mit dem allergieauslösenden Stoff konfrontiert, wodurch die überempfindlichen Abwehrkräfte behutsam wieder an den Allergieauslöser gewöhnt werden.
Die Allergie-Impfung wird als Injektion in den Oberarm unter die Haut verabreicht. Sie wird mit der kleinsten verfügbaren Nadel (jene Größe, die auch Diabetiker verwenden) durchgeführt. Darüber hinaus steht die spezifische Immuntherapie auch in Form von Tropfen oder Tabletten für Gräserpollen- und Hausstaubmilben-Allergiker zur Verfügung, die täglich eingenommen werden.
Da diese Therapie direkt am Immunsystem ansetzt und damit unmittelbar in den Krankheitsprozess eingreift, kann gezielt die Ursache bekämpft werden. Die Beschwerden einer Allergie können langfristig, mitunter sogar dauerhaft gelindert werden. Eine chronische Erkrankung der Atemwege und ein Fortschreiten der Allergiker-Karriere von den oberen auf die unteren Atemwege können damit oft verhindert werden.
Die Schutzimpfung wird bei verschiedenen Arten von Allergien eingesetzt – z.B. bei Allergien gegen Baumpollen, Graspollen, Tierschuppen, Schimmelpilze und Hausstaubmilben. Sie ist auch als Prävention gegen schwere allergische Reaktionen auf Bienen- und Wespenstiche sehr wirksam.
Bis sich das Immunsystem umgestellt (eingestellt) hat, sollten die bisher verwendeten symptomlindernden Medikamente weiter eingenommen werden. Eine zusätzliche positive Wirkung der Allergie-Impfung ist, dass die Verschlechterung der Allergie verhindert und der Entwicklung von Asthma und/oder neuen Allergien vorgebeugt werden kann.
Therapiedauer: ca. 3 Jahre, Erfolgsquote je nach Allergie: zwischen 70-90%, wird von der Krankenkasse bezahlt.
Forum Immuntherapie: Erfahrungsaustausch mit anderen Allergikern und Antworten auf Fragen direkt von den IGAV-Experten.
Ratgeber „Allergie-Impfung“: Wissen über die spezifische Immuntherapie in kompakter Form.
Ist es z.B. nach einem Insektenstich, durch ein Nahrungsmittel oder ein Medikament zu einer allergischen Allgemeinreaktion gekommen, wird Sie der behandelnde Arzt nach der bestätigenden fachärztlichen Diagnose mit einem Notfall-Set zur Selbstbehandlung bei einem neuerlichen Stich ausstatten. Diese Notfall-Medikamente sollte man immer bei sich tragen.
Das Set besteht aus folgenden Medikamenten:
IGAV-Ratgeber „Allergischer Notfall“: informiert über die wichtigsten Schritte im Ernstfall sowie über Möglichkeiten der Vorbeugung und Behandlung. Abbildung Cover
An erster Stelle steht die Diät. Histaminreiche, unverträgliche Nahrungsmittel werden vom Speiseplan gestrichen – was nicht immer leicht ist, vor allem wenn man im Restaurant isst oder bei Freunden eingeladen ist. Patienten mit eher leicht ausgeprägten Symptomen wollen zudem nicht immer auf ein Stück Käse, Schokolade oder auf einen Schluck Rotwein verzichten.
Die Diät kann deshalb auch durch Medikamente, wie die Gabe von Antihistaminika, unterstützt werden. Antihistaminika blockieren die Histaminrezeptoren. Sie „setzen“ sich sozusagen anstelle des echten Histamins auf den entsprechenden Zell-Rezeptor, das Histamin kann nicht mehr "andocken" und die Beschwerden lassen nach. Modernste Antihistaminika machen auch nicht mehr müde. Außerdem kann versucht werden, das Enzym Diamin-Oxidase als Nahrungsergänzungsmittel 2x täglich, also vor den Hauptmahlzeiten einzunehmen.
Die Behandlung der Neurodermitis (oder auch Atopische Dermatitis, Atopisches Ekzem genannt) besteht aus Erkennung und Vermeidung der auslösenden Allergene und Irritantien, entsprechenden phasengerechten Pflegemaßnahmen und Medikamenten, wenn die Hautpflege allein zu wenig ist.
23.01.2023
Haselpollen fliegen schon
"Die milde Zeit hat viele Allergiker kalt erwischt", so Uwe E. Berger, Leiter des Österreichischen Pollenwarndienstes über den zeitigen...
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