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09.12.2025
Für manche Allergikerinnen und Allergiker beginnt statt winterlicher Ruhe bereits jetzt eine Zeit unerwarteter Belastung: Der Pollenflug der Purpur-Erle sorgt…
mehr erfahrenFür manche Allergikerinnen und Allergiker beginnt statt winterlicher Ruhe bereits jetzt eine Zeit unerwarteter Belastung: Der Pollenflug der Purpur-Erle sorgt in der Weihnachtszeit bereits für juckende Augen, Niesreiz und Atembeschwerden. Dies zeigt, dass neben dem Klimawandel auch die Gestaltung urbaner Grünflächen einen drastischen Einfluss auf die Pollensaison hat.
Die Ruhe vor dem nächsten (Pollen-)Sturm ist kurz, denn bereits ab der zweiten Dezemberhälfte beginnt die Purpur-Erle zu blühen. Die als Zierbaum zunehmend im urbanen Bereich, etwa in Wien, Graz oder Linz, gepflanzte Erlen-Art sorgt damit für allergische Beschwerden zu einer Zeit, in der kaum jemand mit Pollen rechnet. „Ihre Winterresistenz, hohe Salzverträglichkeit und Anpassungsfähigkeit an schlechte Luftverhältnisse macht die Purpur-Erle für viele Stadtentwickler attraktiv. Gleichzeitig behalten ihre charakteristischen Kätzchen auch im Winter eine gewisse optische Eleganz“, sagt Dr. Markus Berger, Leiter des Österreichischen Polleninformationsdienstes.
Heimtückische Kreuzallergie
Durch die enge botanische Verwandtschaft zu Birke und Hasel kann die Purpur-Erle Kreuzreaktionen auslösen. Das bedeutet: Wer auf Birken-, Hasel- oder Erlenpollen allergisch ist, reagiert oftmals auch auf den Pollen der Purpur-Erle. Dazu kommt, dass Birkenpollenallergiker häufig auch sensibel auf Nüsse wie Mandel, Hasel-, Wal- oder Erdnüsse mit Juckreiz, Brennen oder Kribbeln im Mundbereich und an den Lippen reagieren (orales Allergiesyndrom). Die gute Nachricht: Sind die Nüsse geröstet oder gebacken, werden sie in der Regel vertragen. „Die Beschwerden im Dezember haben in den letzten 15 Jahren laut Auswertungen unseres Pollentagebuches deutlich zugenommen“, so Berger. „Dies liegt sowohl am Klimawandel als auch am mangelnden Wissen über die Allergenität der Purpur-Erle, was ihre verstärkte Anpflanzung begünstigt hat. Wir sehen generell einen Trend zu höherer Pollenproduktion bei Frühblühern. Aufgrund der strukturellen Ähnlichkeit zwischen dem Pollen aller Erlen-Arten, kann der genaue Anteil der Purpur-Erle an der Gesamtmenge des Erlenpollens in der Umgebungsluft nicht ermittelt werden.“
Während der Schneefall vielerorts noch auf sich warten lässt, verteilt die Purpur-Erle demnächst bereits ihren Pollen. Für Allergikerinnen und Allergiker bedeutet das: Schon in der Adventzeit ist Vorsicht geboten.